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In 8 Schritten mit der Beikost anfangen

  • Autorenbild: Yacine Moldt
    Yacine Moldt
  • 8. Apr. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Es ist soweit: dein Baby ist bereit für den Beikoststart und ihr seid es auch. Aber wie geht es jetzt los? Vielleicht geht es euch wie mir: ich habe mich ausführlich über das Thema Beikost informiert, habe verschiedene Bücher und Artikel gelesen, kannte die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung - verdammt ich habe sogar Ernährungswissenschaften studiert! Und dennoch wusste ich nicht, wie ich mit der Beikost anfangen sollte.

Genauer gesagt: ich habe mich nicht getraut.


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Mit dem Beikoststart geht eine Ära zu Ende. Sechs Monate lang hatte ich die kleine Raupe gestillt - nur das Feinste vom Feinsten.

Jeden Tag, jede Nacht, an vielen Orten.

Stillen war immer eine sichere Nummer.

Es hat ihr immer geschmeckt, sie hat es immer vertragen, es war Ruhepol und Kuschelfaktor.

Wir hatten uns ein gegroovt.


Und jetzt sollte ich das einfach aufgeben? Es konnte doch so viel schief gehen: Bekommt sie Bauchschmerzen? Entwickelt sie Allergien? Fühlt sie sich verstoßen?


Ich konnte es noch nicht über mich bringen, mit der Beikost anzufangen. Also habe ich noch mal meine Hebamme konsultiert. Echte Fragen hatte ich eigentlich nicht. Ich wusste ja schon alles.

Aber sie hatte einen guten Rat für mich: Einfach anfangen!

Und damit auch DU ins Tun kommst, habe ich hier eine Schritt-für-Schritt Anleitung mit den wichtigsten Informationen um mit der Beikost anfangen zu können, wenn alle Beikostreifezeichen erfüllt sind.


  1. Entscheide dich für ein Gemüse Für den Beikoststart eignen sich Gemüsesorten, die leicht bekömmlich sind. Mit blähenden Sorten wie Kohl oder Hülsenfrüchten solltet ihr noch etwas warten. Besonders gut für den Beikoststart eignen sich Pastinaken, Kürbis, Möhren oder Zucchini.

  2. Besorge das Gemüse In der EU gibt es strenge gesetzliche Anforderungen, an die sich die Lebensmittelhersteller halten müssen. Zu diesen Anforderungen zählt auch, dass Rückstände von Pestiziden gewisse Grenzwerte nicht überschreiten dürfen. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt lieber Bio-Lebensmittel. Hier ist der Einsatz von Pestiziden - mit ein paar Ausnahmen - verboten.

  3. Waschen, Putzen & Schneiden Das Immunsystem und der Verdauungstrakt eures Babys sind noch nicht so ausgereift wie bei dir. Daher solltest du das Gemüse besonders gründlich unter fließendem Wasser waschen und anschließend die Schale, nicht essbare Teile und unschöne Stellen entfernen. Dann schneidest du das Gemüse einfach in grobe Stücke.

  4. Gare das Gemüse schonend Am einfachsten ist die Zubereitung im Topf: einfach das Gemüse in den Topf tun und etwas Wasser hinzugeben, damit nichts anbrennt. Unter gelegentlichem Rühren auf mittlerer Stufe garen bis es weich ist. Das Kochwasser unbedingt aufbewahren- es enthält wertvolle Vitamine! Wer die entsprechende Ausstattung hat, kann das Gemüse auch dämpfen. Dabei gehen weniger Vitamine verloren. Hierfür gibt es extra Geräte oder man schafft sich einen Dämpfeinsatz für den Kochtopf an.

  5. Bring das Ganze in Form Um Babybrei herzustellen, pürierst du das Gemüse mit einem Teil des Kochwassers. Die meisten Babys bevorzugen am Anfang feiner püriertes Essen, später kann es dann ruhig etwas stückiger werden. Wenn du keinen Pürierstab oder eine Küchenmaschine besitzt, kannst du das Gemüse auch mit einer Gabel zerdrücken.

  6. Öl für den letzten Schliff Damit im Darm auch die fettlöslichen Vitamine aufgenommen werden können, gehört zu jeder Mahlzeit eine Fettquelle. Für den Anfang empfiehlt sich ein geschmacksneutrales Öl, zum Beispiel Rapsöl. Später kannst du die Mahlzeiten auch mit anderen Ölen bereichern.

  7. Mund auf! Jetzt wird gefüttert. Und das will gelernt sein! Sowohl du als auch dein Baby müssen das Füttern und Essen vom Löffel erst einmal üben. Mit einem Babylöffel - oder einfach einem Teelöffel- nährst du dich Babys Mund. Macht es den Mund direkt auf? Super! Wenn nicht: kein Problem. Etwas Skepsis ist ganz normal. Lass deinem Baby die Zeit, die es braucht um mit dem Essen warm zu werden. Es muss erst verstehen, dass das nicht gefährlich ist und auch satt macht. Vielen Babys hilft es, wenn die Eltern mitessen - dann sehen sie, wie das Essen funktioniert und vertrauen eher darauf, dass es nicht schädlich ist. Wenn es nach ein paar Versuchen nicht essen möchte, dann lasst es für heute. Morgen ist ein neuer Tag.

  8. Beobachte dein Baby Lass dein Baby so viel von dem Gemüsebrei essen, wie es möchte. [nur ein Löffel ist auch voll ok!] Beobachte in den nächsten 24 Stunden, ob dir irgendetwas auffällt. Kommt es zu Blähungen, Durchfall oder Verstopfungen? Bekommt euer Baby Ausschlag oder Rötungen im Windelbereich oder im Gesicht? Wenn alles in Ordnung ist, kannst du am nächsten Tag den gleichen Brei füttern.

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Mein Tipp: macht euch keinen Stress! Jedes Baby ist anders und du kennst dein Baby am besten. Manche Babys verweigern das Essen sehr beharrlich oder sind sehr wählerisch. Andere essen alles und es kann nie schnell genug gehen. Es geht erst einmal nur ums Kennenlernen und Ausprobieren. Setze weder dich selbst, noch dein Baby unter Druck. Essen soll etwas schönes sein.


Steckt das Kleine gerade in einem Entwicklungsschub, wachsen ihm Zähne oder habt ihr viele Termine? Dann wartet lieber noch eine Woche.


Ob dein Baby später gerne isst und gesunde Essgewohnheiten entwickelt, wird zu einem großen Teil JETZT geprägt. Und zwar viel weniger durch die Frage "Was gebe ich meinem Kind zu essen?", sondern viel mehr durch die Art und Weise. Durch das WIE.

In meinem aufgezeichneten Vortrag Entspannte Beikost lernst du, was du von Anfang an beachten kannst, um deinem Kind ein möglichst gesundes Essverhalten und eine gute Beziehung zum essen beizubringen.


Hier gibt es mehr Infos:


entspannte beikost Vortrag von Yacine Moldt





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Yacine Moldt Ernährungswissenschaftlerin Picky Eating Kinderernährung Kind

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